Übergeordnetes pädagogisches Ziel ist es, Kinder auf ihrem Weg zum selbstbewussten, selbständigen, mitfühlenden und interessierten Menschen zu begleiten. Wir berücksichtigen das Entwicklungstempo, welches von Kind zu Kind sehr unterschiedlich sein kann. Anhand einiger Beispiele verdeutlichen wir, mit welchen Mitteln wir diese Ziele erreichen:

Entwicklung lebenspraktischer Fähigkeiten:

Hierzu zählen Dinge wie: An -/- Ausziehen, Hände waschen, auf die Toilette gehen, frühstücken, Spielsachen holen und wegräumen, Spielpartner suchen ...Ziel ist, dass die Kinder ihren Alltag so selbständig wie möglich gestalten .

Damit die Kinder erfahren und ausprobieren können, wie die Dinge des täglichen Lebens funktionieren, ermuntern wir sie alleine zu machen, was sie sich zutrauen. Wenn einmal etwas daneben geht ( das gehört dazu ) ermutigen wir sie, es noch einmal zu probieren und bieten gegebenenfalls unsere Hilfe an.
Wir beteiligen die Kinder  an der Planung und an der Reflexion des Alltag. So lernen sie, wie die Dinge zusammenhängen und können als Folge daraus lernen, Verantwortung für ihr Tun zu übernehmen.

Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten:

Die Sprache ist ein weiterer wesentlicher Teil der Persönlichkeit des Kindes. Sie befähigt, miteinander in Kontakt zu treten, sich mitzuteilen und Gefühle auszudrücken. Die sprachliche Kommunikation ist für die soziale Entwicklung wesentliche Voraussetzung.

Kinder merken meist sehr schnell, dass sie ohne zu sprechen nur schwer Kontakt zu anderen Kindern bekommen. Der Versuch durch Schubsen o.ä. Kinder kennen zu lernen, bewirkt - verständlicherweise - meist Ablehnung. Das Ziel miteinander zu spielen, etwas miteinander zu unternehmen wird so nicht erreicht.

Auch wenn die Kinder von uns Erwachsenen etwas wollen, müssen sie sich mitteilen. Um das zu können, müssen sie lernen, Sprache gezielt einzusetzen. Dazu gehören ein immer größer werdender aktiver und passiver Wortschatz und die Fähigkeit, sich verständlich ausdrücken zu können.

Damit sich dies alles entwickeln kann, schaffen wir vielfältige Gelegenheiten um mit Sprache zu spielen wie zum Beispiel: Singen, Vorlesen, Rollenspiele, Karten- und Brettspiele, Fingerspiele, Kreisspiele und Vieles mehr. Durch das Erzählen von Geschichten und das Erlernen von Liedern, Gedichten und Spielen fördern wir die Merkfähigkeit und das Erinnerungsvermögen. In den Gesprächskreisen lernen die Kinder einander zuzuhören, andere aussprechen zu lassen, Absprachen zu treffen, Regeln aufzustellen, aber auch Fantasie zu entwickeln ( z.B. Geschichten erfinden). Außerdem lernen sie ihre Erlebnisse zu schildern, Fragen zu formulieren, Wünsche zu äußern und somit Konflikte zu lösen oder, wenn nötig Hilfe, einzufordern. Dafür ist eine vertrauensvolle Atmosphäre notwendig, die wir dadurch schaffen, dass wir den Kindern zuhören, ihnen Zeit lassen und sie ernstnehmen. Die Kinder erfahren, dass ihr Wort Gewicht hat. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein und macht sie sicher. Mit steigendem Selbstwertgefühl können sie sich dann aktiv in Gruppenprozesse einbringen.
Im Gespräch miteinander werden auch viele Denkprozesse in Gang gesetzt, zum Beispiel wenn es darum geht Gruppenaktivitäten zu planen, oder die Konsequenzen eines bestimmten Verhaltens zu erörtern ( was passiert, wenn...).

Darüber hinaus finden sich im Rollenspielbereich Inhalte des „Aachener Programm zur Vorschulischen Sprachförderung“ und des Sprachförderprogramm „Kon-Lab“. Das „Aachener Programm“ fördert unter anderem durch Spiele, Lieder und Reime die phonologische Bewusstheit der Kinder, eine grundlegende Fähigkeit zum Schriftspracherwerb.

„Kon-Lab“ steht für „Konstanzer Labor“ und vermittelt den Kindern spielerisch sprachrhythmische Regeln, wie sie z.B. zur Pluralbildung, zur Verwendung des richtigen Artikels oder der Erweiterung des Wortschatzes nötig sind. Mit Kon-Lab wird insbesondere bei Kindern mit einer Sprachentwicklungsverzögerung u.a. die Verwendung der Präpositionen, Satzbau, Grammatik und das Sprachverständnis gefördert.

Entwicklung motorischer Fähigkeiten:

Die Motorik ist ein wichtiger Schlüssel zur Entwicklung. Alle grundlegenden Erfahrungen, die Voraussetzung sind für kognitives Lernen, macht ein Kind durch Bewegung. Weil Kinder dies intuitiv wissen, sind sie ständig in Bewegung. Um diesem Bedürfnis gerecht zu werden und sie bei dieser Entwicklung zu unterstützen, bieten wir den Kindern vielfältige Bewegungsräume. Dazu gehören beispielsweise die Bewegungsbaustelle in der Turnhalle, die Flure und das Außengelände. Bewegung findet aber auch statt beim Schneiden, Malen, Bauen, Perlen fädeln, Weben, Rollenspiel, Fingerspielen, Grimassen schneiden, Anziehen, Ausziehen, Obst schneiden, eigentlich überall dort, wo Kinder in Aktion sind. Welche Art von Bewegung gerade bevorzugt (gebraucht) wird, hängt vom jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes ab. Wir beobachten die Kinder und ihre Weiterentwicklung genau und machen ihnen Angebote, die sie herausfordern, sich auf den nächsten Abschnitt des Weges vorzuwagen. Auf diese Weise entwickeln die Kinder ihr Körperbewusstsein und damit ein Gefühl für sich selbst und die Anderen. Sie lernen ihre eigenen Grenzen kennen und die der Anderen zu akzeptieren.